In den letzten Jahren hat sich bei mir ein immer gleicher Ablauf für Shootings etabliert. Viele Dinge habe ich ausprobiert, manches hat super geklappt, manches ist ordentlich in die Buchse gegangen. Mit diesem Blogpost will ich Euch anhand meines letztens Shootings mit Britta und Hendrik erklären, wie ich ein Paarshooting ablaufen lasse. Neben dem Fotografieren sind viele weitere Dinge wichtig um am Ende ein tolles Ergebnis zu erreichen, dass sowohl mich, als auch die Menschen vor der Kamera gleichermaßen begeistert. Also wo fang ich an?
DAS OUTFIT
Bei diesem Shooting war mir von vornherein klar, dass wir helle, freundliche Bilder schießen werden, denn endlich ist wieder Frühling und auf düstere Bilder hatte ich keine Lust. Als Location hatte ich mir einen nahe gelegenen See ausgesucht, denn dort wächst ca. 2,50m hohes Schilf, dass zu dieser Jahreszeit einen tollen goldenen Ton hat. Das Outfit der beiden sollte also eher neutral und nicht zu bunt sein, damit alles schön passt. In diesem Fall waren die Jacken der beiden eher in erdigen Tönen gewählt und die beiden Unterteile sollten einen schönen Kontrast zu den restlichen Tönen bieten. Nicht ganz zufällig passen dabei das blaue Hemd und das aprikotfarbene Unterteil von ihr, farblich perfekt zusammen. So bekommt das ganze einen abgestimmten Magazin Look. Ich mag´s :-)

DIE RICHTIGE ZEIT
Zeit = Licht, könnte man sagen, denn ich wollte gerne im Gegenlicht fotografieren. Das funktioniert nicht in der Mittagssonne, deshalb haben wir vorher einen Kaffee mehr getrunken und gewartet bis die Sonne um 18.00 Uhr relativ flach am Horizont stand und wir in der goldenen Stunde fotografieren konnten. Je nach Jahreszeit verschiebt sich der Zeitpunkt der goldenen Stunde nach vorn, oder hinten. Ich nutze dafür das kostenlose App “Golden Hour”. Jetzt in der Aprilzeit wird es noch einigermaßen früh dunkel und das Licht ist bereits am späten Nachmittag richtig toll zum fotografieren.

GUTE STIMMUNG
Selten fange ich sofort an zu fotografieren, sondern quatsche erstmal locker mit meinem Pärchen über dies und das. Da ich selten mit professionellen Modellen arbeite, sondern mit Menschen die eher weniger vor der Kamera stehen, finde ich es durchaus wichtig einen guten Draht zum meinem Gegenüber zu haben und in einer lockeren Stimmung zu fotografieren. In der Regel wird es eine kleiner Spaziergang bei dem wir zusammen einen geeigneten Ort für das Shooting aussuchen. Selbst wenn ich schon genau weis, wo ich hin möchte lasse ich es wie ein Zufall aussehen. Das lockert die Stimmung 100%ig.

ZAUBERWORT STORYTELLING
Ich versuche meine Paare in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Dazu erzähle ich meistens eine kleine Geschichte, die in etwa so laufen könnte: “Stell Dir vor ihr habt Euch gerade kennen gelernt, hattet eine lange Nacht zusammen und trefft Euch nun zum ersten Mal wieder.” Mit diesen einfachen Sätzen verpflanze ich eine Story und eine Stimmung in die Köpfe der beiden. Sie brauchen nicht zu Schauspielern, sondern müssen sich einfach nur an diese Situation erinnern, die die meisten Paare schon mal hatten. Manchmal fängt es dann an zu knistern, manchmal lachen die Paare sich einfach nur scheckig. Beides liefert tolle Motive

WIE ANFANGEN?
Wenige Leute fühlen sich wohl, wenn sie direkt und auf Kommando in die Kamera lächeln sollen. Deshalb sage ich meinen Paaren direkt am Anfang dass sie nicht in die Kamera lächeln müssen, es sei denn ich fordere sie dazu auf. Dies entspannt meinen Motive i.d.R. sofort, denn der Druck ist raus sofort ein freundliches Gesicht machen zu müssen.
Dazu gehört für mich, dass sich das Paar in einer natürlichen Position befindet. Dies bedeutet ich setze sie auf eine Bank und lasse sie ein wenig kuscheln, oder wenn keine Bank vorhanden ist, lasse ich sie von der Kamera weg, oder auf mich zu spazieren. Laufen kann jeder, also eine einfache Übung. Der Ergebnis sind natürliche Bilder und ein Paar, welches sich völlig natürlich vor der Kamera verhält.
ENERGIE OBEN HALTEN
Wenn ich fotografiere rede und lache ich die ganze Zeit. Irgendwie ist es ein ständiger Wechsel zwischen fotografieren, zusammen lachen, gemeinsam die schönsten Bilder anschauen und wieder fotografieren. So entsteht ein schöner Flow, keine unangenehme Stimmung und viele natürliche und spontane Bilder. Wenn der Flow stimmt und ich alle wichtigen Bilder im Kasten habe, dann ist Zeit um neues und verrücktes auszuprobieren.

Vielleicht konntet ihr ein wenig aus meiner Beschreibung mitnehmen, oder ihr habt einen anderen Ansatz, wie ihr Eure Shootings ablaufen lasst. Ich freue mich auf Eure Kommentare und Anregungen!




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