So, ich habe mich entschieden zu bloggen. Lange habe ich hin und her überlegt, ob das überhaupt Sinn macht und welches Ziel dieser Blog haben soll. Für ein besseres Ergebnis bei Google, oder eine Fangemeinde, die mir treu ins Fotografennirvana folgt? Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich Lust habe über meine Leidenschaft zu schreiben und dazu dient dieser Blog. Ich freue mich, wenn es tatsächlich Leute geben sollte, die meinem Sermon folgen und noch mehr freue ich mich, wenn ein Austausch auf dieser Plattform entsteht.
Eigentlich wollte ich über meine Ausrüstung schreiben die ich bei Hochzeiten nutze. Also los: Bei der Fotografie bin ich kompromisslos und nie 100% zufrieden mit dem Ergebnis. Das führt zu der Tatsache, dass ich bei meiner Ausrüstung nicht weniger kompromisslos bin. Rein technisch betrachtet, möchte ich das beste Ergebnis erzielen, dass derzeit möglich ist. Meines Erachtens kommt man da nicht um professionelles Equipment herum. Jetzt werden einige von Euch sagen: “Jaaa, vielleicht, aber ein gutes Foto bedarf keiner 10.000 Euro teuren Ausrüstung!” Das ist richtig, sehe ich genauso. Ein gutes Foto besteht aus einer guten Idee, der Stimmung und einer Geschichte die es erzählt. Sollte ich mal so ein Foto machen, wie ich es beschrieben habe, will ich sicher sein, dass es in bester Qualität aufgenommen und bearbeitet wird. Klar, meine Kameraausrüstung macht Spaß, aber nüchtern betrachtet ist sie nur ein Werkzeug und ich möchte mit dem Besten arbeiten. Genauso wie ein Tischler, der sich keine Säge aus dem Baumarkt, sondern aus dem Fachhandel kauft.
Jetzt zu meinem Kameraequipment, wie ich es auf Hochzeiten einsetze. Die Anforderung an die Ausrüstung ist zunächst einmal, dass alles möglichst kompakt ist und ich nicht mit zig Koffern und Taschen durch die Gegend fahren und laufen muss. Mein gesamtes Equipment passt in mein Pelicase 1510 , dass super robust und wasserdicht ist. Zudem kann ich es als kleine Stufe benutzen, wenn mein Brautpaar größer ist als ich, oder ich den Blickwinkel verändern muss.
Ich nutze hauptsächlich Festbrennweiten für die Fotografie. Sie haben für mich zwei entscheidende Vorteile gegenüber Zoomlinsen. Zum einen sind sie deutlich lichtstärker, was bei Hochzeiten unbedingt notwendig ist. Oft ist es in der Kirche sehr dunkel. Da hilft es schon mal, wenn man die Blende bis 1.2 aufziehen kann. Zum Anderen ist der Vorteil von Festbrennweiten ist für mich, dass ich nachdenken muss wie und von wo ich das Foto schieße. Oft werden die Festbrennweiten auch “Turnschuhzoom” genannt, da der Fotograf in Bewegung bleiben muss. Der Zwang in Bewegung zu bleiben, eröffnet meistens neue Perspektiven, die ich mit einem Zoomobjektiv nicht entdeckt hätte. Ich empfehle sowieso allen Fotografen sich bei einem Shooting mehr zu bewegen. Marschiert einfach um das Brautpaar herum. Ihr werdet begeistert sein, wie viel neue Ideen euch plötzlich zufliegen. Dieser Vorteil ist leider gleichzeitig ein kleiner Nachteil, denn beispielsweise hat das EF 85 1.2 USM II nun mal nicht so viel Dynamik wie das EF 35 1.4 USM. Auch wenn ich weit weg vom Motiv bin. Das bedeutet, wenn ich schnell die Komposition ändern will, benötige ich eine zweite Kamera. Ich nutze deshalb zwei Canon 5D MK III die beide an einem Money Maker Hold Fast Kameragurt befestigt sind. Ich habe es schon mit zwei Sunsniper Gurten ausprobiert aber das sieht im Brustbereich mehr als unvorteilhaft aus. Der Holdfast ist superbequem und sieht zudem noch wie coole Hosenträger aus. Ich merke gerade, dass ich abschweife, denn eigentlich wollte ich über meine Kameraausrüstung schreiben. Also der Reihe nach:
Canon EF 16-35/2.8 L USM
Ein superscharfes Spezialobjektiv, dass durch seine Brennweite eine extreme Dynamik verursacht. Ich bin eigentlich kein Fan von stürzenden Linien, aber manchmal mag ich mein Brautpaar nur als kleinen Punkt im Bild darstellen um die Dimensionen der Umgebung besser in Relation zu setzen.
Canon EF 35/1.4 L USM
Dieses Objektiv ist zu 95% der Zeit auf der Kamera, da es mit seinen 35mm nicht so stark verzerrt wie das 16-35mm und eine ganz natürliche Wiedergabe von Gesamtsituationen gibt. Anfangs habe ich mich selten getraut mit diesem Objektiv zu arbeiten, da man durch den Weitwinkel oft unruhige Bilder erhält. Aber gerade das ist die Stärke dieses Objektivs. Es ist einfach ein Geschichtenerzähler, der die Momente natürlich und zugleich spannend wiedergibt.
EF 50/1.2 L USM
Zu diesem Objektiv habe ich eine gespaltene Beziehung. Einerseits ist es ein tolles Reportage- und Portraitobjektiv, dass von der Brennweite, ungefähr dem Blickwinkel des Menschlichen Auges entspricht. Andererseits ist es auch eine blöde Ziege, was die Schärfeleistung angeht. Ständig liegt es davor, oder dahinter. Trifft es den Fokus mal, wird man allerdings mit einzigartigen Bildern belohnt. Wer sich nicht so viel ärgern will, dem empfehle ich das EF 50 1.4 USM :-).
EF 85/1.2 L USM
Meine Traumscherbe, wenn es um Portraitfotografie geht. Kompromisslos in Geschwindigkeit, Lichtstärke und Schärfe. Es ist ein schwerer großer Glashaufen, aber einfach ein wunderbares Objektiv. Neben der Portraitfotografie setze ich es gerne für ein Bokeh Panorama ein (auch Brenizer Methode) genannt. Infos zur Brenizer Methode findet ihr hier:
EF 100/2.8 L USM
Dieses Objektiv habe ich erst kürzlich erworben. Es ist das günstigste Objektiv in der Canon L Serie. Als ich das Teil zum ersten Mal in die Hand genommen habe, war ich etwas enttäuscht, da es nicht aus Gusseisen besteht, sondern aus Plastik. Nach den ersten Bildern war meine Enttäuschung spontan verschwunden, denn das Teil ist echt der Burner. Es ist ULTRA scharf und zudem noch super flexibel. Ich nutze es für Portraitaufnahmen genauso wie für Makroaufnahmen wie zum Beispiel Verlobungsringe. Der eingebaute Bildstabilisator arbeitet perfekt. Ein Träumchen!
TS 35/2.8 L
Ein Spezialist für sich und eigentlich nicht für die Reportagefotografie gemacht. Einige amerikanische und australische Hochzeitsfotografen nutzen dieses Objektiv um bei Paarfotos ein etwas anderen Look zu erzielen, als es bei standard Objektiven der Fall ist. Ich spiele gerade ein wenig damit rum und hoffe, dass ich beim nächsten Shooting Zeit und Gelegenheit finde das Objektiv am lebenden Objekt auszutesten.
Blitz & Co.
Ich nutze zwei Canon 580ex um genau zu sein ein Canon 580ex I und einen Canon 580ex II. Ich blitzte meist indirekt und deshalb ist die ETTL Messung für mich nicht so wichtig. Für das entfesselte Blitzen nutze ich zwei Yongnuo YN-622C Transmitter. Oft stelle ich einen Blitz beim DJ oder der Band auf, der andere steckt auf der Kamera. Je nachdem ob ich beide Blitze oder einen nutze habe ich tolles Haarlicht, oder eine spannende Backlight Situation.
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Cool, dass Sie einen Überblick über Ihr Equipment geben, dass Sie zur Hochzeitsfotografie nutzen. Was die EF 50/1.2 L USM angeht sprechen Sie mir wirklich aus der Seele. Wie oft habe ich dieses Ding schon verflucht. :)